Siehst du, das weiß ich alles gar nicht.
Ich kam die letzten Jahre so wenig zum Spielen, dass ich das gar nicht verfolgt hab.
AtomRPG hab ich jetzt nun endlich mal durchgespielt, auch das ja noch relativ frische Return to Monkey Island, was ja wirklich gut gelungen ist.
Das wars aber auch schon und vermutlich auch auf absehbare Zeit.
Irgendwie bin ich dann auf den Retro-Trip gelandet, hab dann ein paar Erinnerungen an JA2 reaktivieren wollen und bin zufällig auf das Boss Fight Book #5 gestoßen.
Normalerweise lese ich für mich kaum noch, weil ich sowieso immer unterbrochen werde.
Deswegen bin ich mehr auf Hörbücher umgestiegen, weil man die leicht parallel zu irgendetwas hören kann.
In der Kindleapp hab ich mir erstmal die Probe geladen, hat mir gut gefallen.
Die ca. 4,70€ empfand ich schon als grenzwertig, weil viele Seiten sind es nicht wirklich (140), aber andererseits kam mir das auch gelegen, das lässt sich vom Umfang her schnell durchlesen.
War für mich interessant, weil ich ja ab Anfang der 90er meine ersten Spiele gespielt hab.
NES, Amiga, SuperNES, Playstation, PC waren so meine Stationen.
Natürlich hab ich gemerkt, dass es da einen heftigen Umbruch im Design von Spielen gegeben hat, aber wir hatten das ja eher nur auf der Spielerseite mitbekommen.
Und da wurde immer vor allem die Grafik gehypt, auch von den Spielern, Realtime hier, 1st Person dort.
Und was macht Spiele wie JA2 so besonders?
Mehrere Layer.
JA2 funktioniert auf 4 Layern oder Ebenen:
- virtueller Laptop (Email, Browser mit fake Internet, Finanzen, Backstory)
- Taktische Ebene (eigentliche Kämpfe)
- Strategische Ebene (Map von Arulco, Söldnermanagement)
- Adventure Ebene (Erforschen der Welt außerhalb der Kämpfe, mit NPCs reden, Nebenquests)
Alle 4 Layer sind recht gut ausgearbeitet
In dem Buch stellen sie es ein wenig so dar, als wäre das eine Erfindung von JA2, bzw. XCom.
Sie vergleichen JA1 immer mit Xcom, was ja gleichzeitig entwickelt wurde aber deutlich früher, ich glaube 9 Monate früher, raus kam.
Xcom 1994
JA1 1995
Aber da blenden sie zum Bsp. das erste Syndicate vollkommen aus, welches schon 1993 veröffentlicht wurde, und welches die Layer schon mitbrachte, nur eben in Realtime, oder das erste Dune (1992).
Ich glaub da gab es noch viele andere Titel, wie "Lost Patrol" (1990) oder Fallout, welche ja auch auf mehreren Ebenen funktionierten.
Die hab ich alle sehr gemocht, da will ich mich gar nicht festlegen, welches jetzt nun das erste und beste war.
Das war früher viel öfter der Fall, dass Spiele über mehrere Ebenen sinnvoll funktionierten.
Da gab und gibt es zum Bsp. auch noch die Fußballmanager-Spiele usw.
Leider kam dann aber 1st Person in den Fokus, fette Grafik und Immersion...
Rückblickend hat die Spielekomplexität dadurch deutlich gelitten.
Nicht gerade wohlwollend formuliert wurden das dann im Grunde 1st-Person-Jump-and-Runs.
Das ist auch der Grund, warum Fallout 3 keine überlagernde strategische Ebene hat.
Da gehen fast alle Ressourcen in die 1st-Person-Experience, also "Exploring", Modelle, Texturen, Sound, kawum.
Aber da erzähle ich euch nichts neues.
Interessanter Weise war das einfach eine logische Folge der gestiegenen Hardware-Möglichkeiten und den damit verbundenen Kosten, welche den Fokus verschoben haben.