Und so tief und fordernd ist JA2 im Übrigen auch nicht. :> Du verschanzt dich in einer Ecke und gehst den Maddog-Weg: So lange Lärm machen, bis die Baddies von alleine ankommen und dir vor die Flinte rennen. Da muss man nicht groß Flankieren oder ständig die Position wechseln. Das Einzige, was dir gefährlich werden kann sind extreme Mengen an Gegnern, wenn die ab und an noch stärkere Waffen mit sich herumtragen (Granaten, Mörser, etc) und das kann ich kaum als große taktische Meisterleistung bezeichnen. :p
Ja gut, aber der Punkt an JA2 ist, dass es dir wesentlich mehr Möglichkeiten lässt. Man kann zum Bsp auch stark bewaffnete Gegnerhorden allein mithilfe von Wurfmessern erledigen. Dazu benötigt man nur Wurfmesser, einen entsprechend hohen Skill, eine ordentliche Tarnung, Dunkelheit, Nachtsichtgerät und idealerweise noch diese Richtmikrofone. Dann kann man mit ein wenig gekonnten Vorgehen, die Gegner einen nach dem anderen ausschalten, ohne dass man selbst auch nur bemerkt wird. Das ist übrigens eine hocheffektive Methode, besser als jedes Feuergefecht.
Außerdem lässt JA2 einem sehr viel Freiheiten, wie man einen Kampf führt, vom Dach eines Gebäudes ist zum Bsp oftmals sehr interessant. Man sich so zum Bsp. vom Dach hangeln, durch eine Tür oder Fenster schießen und gleich wieder hochklettern etc..
Das sind zwar alles sehr eigene Methoden, aber sie sind, im Gegensatz zu FO, vorhanden und erweitern damit die taktischen Möglichkeiten. Ob man die Möglichkeiten auch nutzt und ausreitzt, ist ja wieder eine andere Frage.
Jedenfalls möchte ich das Argument, JA2 sei nicht taktisch, so nicht gelten lassen. Die Möglichkeiten sind enorm und das ist etwas, was ich im Kampfsystem von FO vermisse.
Sehe ich auch nicht so. Du nutzt in Fallout ja niemals aktiv Skills im Kampf. Geht ja gar nicht-- das Spiel lässt dich nämlich nicht, so lange der Kampf läuft (nicht mal First Aid oder Doctor). Nur die passiven Kampf-Skills wirken dabei und das auch nur, wenn du 'ne Waffe abfeuerst (Treffergenauigkeit).
Da beschreibst du, was ich oben meinte, eigentlich noch mit viel besseren Worten als ich.
Also ich meine, dass wenn das Kampfsystem, die vorzüge eines TB-RPGs nicht nutzt und die Skills praktisch keinen wirklich bestimmenden Einfluss auf das Vorgehen haben, sondern lediglich vereinfacht gesagt darüber, ob der Charakter den Gegner trifft oder nicht und wieviel Treffer er selbst einstecken kann, dann hat das TB-System kaum einen Reiz und könnte eigentlich auch mit einem RT-System ersetzt werden.
PoS war auch nie ein Taktik-Rollenspiel, sondern ein Hack&Slay a la Baldur's Gate: Dark Alliance. :p Interplay wollte zu der Zeit ja sogar noch mehr von den Dingern machen... noch eins für Baldur's Gate, Icewind Dale, etc. /Edit: Es sei denn, du meinst Tactics und nicht BOS. (Obwohl Tactics auch den Untertitel trägt.)
Jep, ich meinte Tactics, nicht POS. Interplay war damals gut in Fahrt, oder?
Wenn ich mir das so anschaue, dann gehörte das bestimmt zur Strategie.
1. Franchise aufbauen durch 1 oder 2 sehr guten Titeln
2. Franchise Cashcowen und immer wieder fleddern, bis es nicht mehr geht. ^^
Aber eigentlich ist mir das alles jetzt auch kack egal. Das nächste Fallout wird wieder von Bethesda kommen und definitiv wieder der gleiche Müll werden, wie Fallout 3. Ich sehe da keine Anhaltspunkte, die mich da irgendwie anders überzeugen positiv stimmen könnten. Ändern lässt sich das nicht mehr, passiert ist passiert.
Ja, das liegt aber nicht nur an Bethesda, sondern an der Spieleindustrie momentan im Allgemeinen. Ich meine, wenn selbst Crytek-CCOs (immerhin die Macher einiger der erfolgreichsten PC-Only-Titeln] den PC für tot erklären und ihre Spiele nur noch auf Crossplattform hin entwickeln mit Zielgruppe explizit "Konsole" (so geschehen bei FarCry 2, Crysis 2), dann brauch man sich nicht zu wundern, wenn das auch auf andere Entwickler und dann auf das Rollenspiel-Genre allgemein durchschlägt, bei einer solchen Fixierung.
Ein TB-Fallout hatte spätestens auf der Konsole vermutlich keine große Chance gehabt.
@Tyler
L0lz? Wenn das Fo-Kamfsystem näher an JA2 gewesen wäre, hätte ich es nicht gespielt. Selbst wenn ich gewusst hätte wie gut der Rest vom Spiel ist.
Und ich frag mich wie du einen oder zwei Posts später darauf kommst, dass ein Hardcore-TBS-Kampfsystem wie bei JA2 ein Spiel attraktiver für jüngere Zocker machen würde. Huh?
Weil ich finde, dass ein Spiel mit den Möglichkeiten JA2s und mit Fallouts S.P.E.C.I.A.L.-System verknüpft, wesentlich interessanter wäre, als das in FO1/2 verwendete. Da trifft ein "pragmatisch gut nachvollziehbares Handling der Figuren" auf "rumstehen und ballern". Während JA2 dir noch die Chance lässt alles anhand der dargelegten "Werkzeuge" zu verstehen und diese sinnvoll anzuwenden, scheitern viele bei FO1/2 schon daran zu verstehen, wie man denn einen Kampf ordentlich gewinnen kann, da scheinbar keine Einflussmöglichkeiten geboten werden. Ich halte das wesentlich komplexere Kampfsystem JA2s für zugänglicher.
Warum sollte jemand, der noch nie was mit TB zu tun hatte, ausgerechnet zu einem System wie bei FO greifen? Bietet es genug Anreiz um drann zu bleiben, weil man z.B. vielleicht Schritt für Schritt einen eigenen Kampfstil entwickeln kann?
Die meisten, so stell ich mir vor, gehen ins Ödland, treffen den ersten Feind, der Bildschirm friert ein, man kann 3-4 mehr oder weniger sinnvolle Knöpfe drücken, und stirbt. Das ist nicht wirklich motvieren, wenn man sich mit TB nicht auskennt.
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